Tom Figiel

Finanzierungsrunde für Hannoveraner Allogenetics

Aus dem Inkubator BioIntelligence in Hannover gibt es mit der Finanzierungsrunde von Allogenetics positive Nachrichten. Das Unternehmen will die Organtransplantation sicherer machen, braucht aber noch die klinische Daten um den Ansatz eines genetischen "Feen-Schildes" wirklich validieren zu können.

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Die Ausgründung der Medizinischen Hochschule Hannover kann loslegen: Die Allogenetics GmbH hat erfolgreich ihre erste Finanzierungsrunde abgeschlossen und dabei 3,4 Mio. Euro erhalten. Die Runde wurde von NBank Capital, der Tochtergesellschaft der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank), als gemeinsamem Lead Investor mit dem Carma Fund angeführt und durch mehrere Business Angels komplementiert.

Das von Prof. Dr. Rainer Blasczyk und Prof. Dr. Constanca Figueiredo gegründete Unternehmen geht die Problematiken, die mit einer Organtransplantion einhergehen von einer anderen Seite an. Viele Menschen sterben heute nach einer Transplantation an den Folgen der Einnahme von Immunsuppressiva. Diese verhindern zwar, dass der Körper das ihm fremde Organ wieder abstößt. Aber sie führen auch dazu, dass viele der Patienten in der Folge an Krebs oder anderen Krankheiten erkranken und sterben, gegen die sich der Körper nicht mehr ausreichend zur Wehr setzen kann. Um die Einnahme von Immunsuppressiva überflüssig zu machen, setzt das Team der Allogenetics GmbH beim transplantierten Organ selbst an. Dieses wird genetisch so verändern, dass die Organe vom Immunsystem nicht angegriffen werden.

Ziel des Spin-offs der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist es, die Lebensqualität von Transplantationspatienten auf diese Weise nachhaltig zu verbessern. Die Gründer sind Prof. Dr. Rainer Blasczyk, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin und Transplantat Engineering (ITT), Prof. Dr. Constanca Ferreira de Figueiredo, Professorin für allogene Zelltherapie am ITT und der Wirtschaftswissenschaftler Philipp Langrehr.

„Wir freuen uns sehr über das Vertrauen und die Unterstützung unserer Investoren. Mit dieser Finanzierung können wir unsere Forschung weiter vorantreiben und entscheidende klinische Studien durchführen, um die Wirksamkeit und Sicherheit unserer Invisible Organs-Technologie zu validieren“, kommentierte Prof. Blasczyk, der bisher auch Geschäftsführer des Start-ups ist.

Allogenetics sitzt im neuen Hannoveraner Inkubator BioIntelligence und wird mit dem Carma Fund zudem auch von einem neueren Akteur der Szene unterstützt. Die Carma Fund I Capital GmbH & Co.KG ist ein auf Life Science- und Healthcare-Technologien fokussierter Venture-Capital-Fonds. Der Fonds startete mit einem First Closing im Juni 2022 und hat 56 Mio. Euro unter Verwaltung, sitzt in München und Frankfurt am Main und investiert in junge Unternehmen und Projekte aus dem medizinischen Bereich. Der Fonds zeichnet sich durch eine lange Laufzeit und ein erfahrenes Managmentteam aus, das auch enge Verbindungen zu Technologietransferstellen der Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen pflegt.

Zugleich wurde bekannt, dass mit Frank Schnieders zum 1. September ein neuer CEO für Allogenetics aktiv sein wird. Er kommt vom nordrhein-westfälischen Unternehmen LampSeq hatte aber seine Ausbildung an der Universität Hannover (Biochemie) und der MHH (Humangentik) absolviert.

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